Das Problem mit unempathischen Führungskräften

Ich hab schon verdammt viel in meinem Leben ausprobiert und das nicht nur beruflich, aber heute geht es mal nur um das Geschäftliche. Mein Eindruck ist auch, dass einem, das oft negativ ausgelegt wird, wenn man nicht früh eine Vision vom Ablauf seines Lebens hat. Finde ich allerdings total schwachsinnig und werde ich auch gleich belegen.

Vor kurzem bin ich über einen Beitrag eines Professors gestolpert, ein vermeintlicher Business-Coach, der Führungskräften erklären möchte, wie man mit der Generation Millennium, also die ca. 1980 bis 1990 geboren sind, umzugehen hat. Diese jungen Menschen seien sehr auf sich konzentriert, anspruchsvoll, schwierig, egoistisch und schwer für die Interessen der Firma zu begeistern.

Seine Lösungsansätze waren im groben, einerseits Disziplin, aber auch Motivation (kam mir ein wenig wie „Guter Cop, böser Cop“ Taktik vor) und zuletzt Modernisierung des Arbeitsumfeldes bzw. hoher technischer Standard. Ich werde den Beitrag hier nicht verlinken, weil erstens versucht dieser Herr sowieso nur seinen Kurs zu bewerben und zweitens finde ich diesen auch leider nicht mehr.

Durch Innovation und Modernisierung zu locken, finde ich per se nicht unbedingt schlecht, aber mir fehlte hier definitiv die empathische Komponente! Warum tickt diese Generation so? Vor allem aber, was das wichtigste ist, warum wird dieser Generation vorgeworfen eine Me-First-Generation zu sein?

Ich weiß von vielen, die Jahrzehnte älter sind als ich, dass man damals, in den 50er bis 70er Jahren, noch oft ganz anders mit Bewerbern umgegangen ist. Viele haben mir berichtet, dass sie mit einem 0815-Lebenslauf, nur persönlich zu den Firmen gegangen sind. Ess war damals auch noch oft unkomplizierter eingestellt zu werden, wenn man sich dort gut angestellt hatte.

Heute läuft vieles nur Online, gerade bei den großen Firmen. Wenn man Pech hat, kann schon durch automatische Filtersysteme durch das Raster fallen. Durch das heutige Internetzeitalter können selbst kleine Firmen, wenn sie eine gut optimierte Anzeige schalten, das Zigfache an Bewerbern bekommen, im Gegensatz zu den damaligen Zeiten.

Auch wurde man damals definitiv mehr geschätzt als Arbeitskraft, weil man gute Arbeitskräfte als das Kapital der Firma ansah. In Zeiten der Globalisierung, die dadurch gewachsene Bedeutung der weltweiten Finanzmärkte und natürlich allem voran der Einfluss von Investoren in Firmen, führt heute eher dazu, dass der normale Arbeiter als erstes entlassen wird.

Diese Statistik belegt das alles ganz gut. Natürlich können betriebsbedingte Kündigungen auch andere Gründe sein, sind aber oft mit Wirtschaftlichkeit der Firma verbunden.

Es gibt da auch noch einige andere Faktoren wie aufkommende Gleichberechtigung (ist natürlich etwas Positives gewesen), was dazu führte, dass auch die Mutter mittlerweile arbeiten ging. Videogaming, TV und Heimcomputer sorgten dafür, dass die Kids der 80er, 90er gerne auch mal abgeschoben wurden und sich viel alleine beschäftigten mussten.

Warum also sollte diese Generation, nur durch Innovationen und eine gewisse Behandlung, seitens der Führungskraft dafür sorgen, dass man sich der Firma nahe fühlt, obwohl man in diesen Jahren geprägt davon war, nicht wertgeschätzt zu werden? Sicherheit und natürlich eine faire Bezahlung ist das, was generell eins der wichtigsten Dinge sind und natürlich das Arbeitsklima.

Ein Problem, was ich heute noch oft erlebe, ist, dass es die Führungskräfte es oft nicht besser wissen. Es ist immer noch eher selten, dass man vom Tellerwäscher zum obersten Boss aufsteigt! Wie soll man sich also in die unterste Geringverdienerschicht einfühlen, wenn man selbst nie ganz unten war? Die besten Chefs, die ich je kennenlernen durfte, waren welche, die auch schon ganz unten waren und sich alles hart erarbeitet haben!

Kurzes Zwischenfazit! Genau aus diesen Gründen, finde ich es eben gut, dass ich schon viel gemacht habe, schon ganz unten, aber auch ganz oben war in meinem Leben! Nichts ist so wertvoll, als Erfahrung aus verschiedenen Perspektiven und was am wichtigsten ist, dass man lernt, dass einem normalerweise nichts geschenkt wird und man hart dafür arbeiten muss.

An diesem Punkt bin ich auch selbstbewusst, denn ich weiß, dass ich dadurch schon verdammt viel gelernt habe!

Mir selbst wurde schon oft gesagt: „Du kannst ziemlich viel, aber nichts davon so zu 100 %!“ Das ist so einer dieser Sätze, wo man nicht weiß, ist es mehr Kompliment oder mehr Kritik. Meine Überzeugung ist aber, man muss nicht alles perfekt können, wenn man weiß, wie man seine Fehler ausbügelt und es ist einfach eben besser viele verbesserungswürdige Talente zu haben, als nur einen einzigen perfekten Skill.

Abschließend muss man sagen, natürlich gibt es und gab es auch damals schon Firmen und Chefs, die anders arbeiten. Sind nur die Erfahrungen, die ich gemacht habe und von vielen bestätigt bekommen habe!

Jede Firma und ihre Führungskräfte haben eine gewisse Macht, denn wir brauchen alle Geld und eine Beschäftigung. Was aber vielen nicht so ganz bewusst scheint, ist, dass alle, die unter einem Chef arbeiten, auch eine gewisse Macht haben!

In jeder Firma, gibt es immer diesen einen Mitarbeiter, der ständig unzufrieden ist mit seinem Job, aber nie etwas dagegen tut. Wenn ihr wisst, wie gut ihr in eurem Job seid, dann schaut auch, dass ihr das bekommt, was euch zusteht! Bewerben, weiterbilden oder im Zweifel versuchen sich selbständig zu machen, sollte eure Pflicht sein.

Firmen, die schlecht sind und ihre Angestellten nicht zu schätzen wissen, sollten einfach auch keine guten Untergebenen finden.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

%d Bloggern gefällt das: