Im innigen Kontakt zu Menschen ist mir eines immer wieder aufgefallen.

Verständnis ist erst dann wirklich möglich, wenn eine Person eine selbige oder ähnliche Erfahrung gemacht hat. Es ist sehr unglücklich, wenn Menschen glauben einen zu verstehen, dabei aber eigentlich bloß eine Vorstellung von einer Situation haben, die der Realität nicht wirklich entspricht.

Man muss jemanden nicht unbedingt verstehen, um für ihn da zu sein.

Wenn jemand glaubt jemanden zu verstehen, hat er oft einen Lösungsweg parat. Der ist aber eben oft nicht der richtige für denjenigen, der hilflos ist. Jeder ist anders! Und es ist völlig logisch sich überrollt, bevormundet und unverstanden zu fühlen, wenn jemand anderes vermeintlich weiß, was gut für uns ist. Es geschieht genau das, was eigentlich vermieden werden will… Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit machen sich breit.

Wer wirklich versteht, was einem fehlt, der hat Lösungsvorschläge parat, die sich gut anfühlen.

Und wer nicht verstehen kann, wie sein Gegenüber fühlt, der ist gut daran, sich zurückzuhalten, aber emotionalen Beistand zu gewährleisten.

Meist ist es sinnvoll jemanden einfach bloß auf die Sprünge zu helfen, seine Bedürfnisse zu ergründen und somit leichter eigene Ziele festzulegen.

Auch hier gilt:

Abgrenzung ist sinnvoll!

Sich darin zu bestätigen, die einzig richtige Lösung zu kennen, ist nicht sinnvoll, weil man die Schwäche seines Gegenübers auf diese Weise leider missbraucht.