Ernährung und Unverträglichkeiten

Auf Wunsch eines Followers, bzw. auf Grund einer Inspiration, gehe ich nochmal auf das Thema Lebensmittel ein.
Allergien und Unverträglichkeiten sind längst keine kleinen Wehwechen mehr, die nur empfindliche Menschen betreffen. Sie haben sich über die letzten Jahre schleichend zu einer Volkskrankeit entwickelt. Beinahe jedes Lebensmittel wird stark vearbeitet und mit Zusatzstoffen versehen. Haltbar soll es sein, ansprechend aussehen und natürlich gut schmecken.

Als ich begann mich mit der Süße der Lebensmittel zu befassen, weil ich auf Fructose verzichten musste, wurde mir überhaupt erst mal bewusst, wo die Lebensmittelindustrie überall Zucker zusetzt. Wurst, Brot, Müsli, Streichkäse, Eingelegtes, Chips… Die Liste könnte man ewig lange weiterführen. Es ist verrückt, wenn man bedenkt, dass Herzhaftes im eigentlichen Sinne garkeine Zucker benötigt. Und umgekehrt, bräuchten süße Speisen gar kein Salz.

Da Zucker und Salz Gegenspieler und somit Geschmacksträger sind, werden sie beinahe überall von den Herstellern, großzügig verwendet. Manchmal wird mit Zuckerfreiheit geworben, dem Kunden dafür aber Zuckeraustauschstoffe unter die Nase gerieben. Einige davon stehen im Verdacht unserer Darmflora zu schaden. Was den Fruchtzucker anbelangt, so ist er für die Industrie am billigsten. Meist wird ein Glucose-Fructosegemisch verwendet, bei dem es für den Verbraucher nur schwer zu erkennen ist, in welchem Verhältnis Traubenzucker und Fruchtzucker dem Lebensmittel zugesetzt wurden. Jeder Mensch ist nur begrenzt in der Lage, Fruchtzucker über den Dünndarm aufzunehmen. Durch die Zunahme an Zucker in bearbeiteten Nahrungsmitteln, nehmen wir zusätzlich zum natürlichen Fruchtzucker, in Obst und Gemüse, viel zu viel davon auf. Irgendwann ist unser Verdauungssystem überlastet.

Man geht davon aus, dass genetisch vorbelastete Menschen, mit Beeinträchtigungen der Schleimhäute, schneller Probleme entwickeln, weil die Schutzschicht des Darmes durchlässig wird. Auf die Weise geraten Toxine und Nahrungsbestandteile in die Blutbahn, wo sie das Immunsystem stark triggern. Man diskutiert in dem Zusammenhang, die Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Wissenschaftler fanden heraus, dass das Klebereiweiß Gluten, für das Immunsystem von Hashimoto-Patienten, dem Schilddrüsengewebe gleicht. Somit vertragen Schilddrüsenpatienten Gluten nicht so gut. Es kommt zu einer vermehrten Bildung von Antikörpern. Generell werden Weizen und co. nicht mehr gut vertragen, da unser einst geliebtes „Urkorn“ mit der Zeit überzüchtet wurde, um Pestiziden und Schädlingen stand zu halten. Unsere Ackerböden sind stark übersäuert und bieten schon lange nicht mehr so gute Nährstoffe, wie das früher einst der Fall war.

Der starken Industrialisierung sei Dank… Generell verzichten wir auf die gesunde Fermentierung von Brot und setzen unserem Organismus ordentlich zu, weil alles schwer verdaulich wird. Zöliakiepatienten haben gar eine ganze Autoimmunerkrankung in Bezug auf das Klebereiweiß Gluten, in Weizen und co., entwickelt. Sie müssen ein Leben lang auf Gluten verzichten. Schon die kleinsten Mengen können starke Reaktionen hervorrufen. Man sieht also, manchmal sind sogenannte „Unverträglichkeiten“ eine eigene Erkrankung für sich. Sowas klein zu reden, wie es gesellschaftlich eben oft der Fall ist, grenzt an Menschenrechtsverletzung! Wo ich gerade über das Thema Zöliakie schreibe, kann ich direkt etwas zu den Ersatzprodukten sagen.

Verdickungsmittel werden hier gerne als Glutenersatz verwendet und stehen im Verdacht, Allergien auszulösen. Wir sind diese ganzen Mengen und unnatürlich eingesetzten Stoffe, einfach nicht gewohnt. So neigen wir leider auch dazu, Umwege zu finden, um der bitteren Realität unseres übertriebenen Konsums, zu entfliehen. Immer mehr Menschen sind bereit, auf Fleisch und tierische Erzeugnisse, zu verzichten, da wir Tierleid für Genuss, in Kauf nehmen und auf Antibiotika zurückgreifen müssen, um die Gesundheit des Viehs überhaupt noch gewährleisten zu können. Vegetarische Ersatzprodukte werden hier als gute, gesunde Alternativen beworben, bestehen aber aus purer Chemie. Nichts daran nutzt unserem Körper. Da ist Fleisch in der Realität viel gesünder… Wir müssten wohl bereit dazu sein, mehr für unser, -sowie dem Tierwohl, zu bezahlen! …Und da kommen wir zum nächsten Problem: Nicht jeder Verbraucher hat die finanziellen Mittel.  

Es ist eine Kunst sich gesund und gut zu ernähren! Ganz zu Schweigen von der Nachhaltigkeit, die wir auch immer mehr zu berücksichtigen versuchen. Egal wie man es anstellt, man kann schnell vom Regen in die Traufe kommen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien sind ernst zu nehmen und es darf eigentlich nicht sein, dass Betroffene mit ihren Beeinträchtigungen, alleine gelassen werden. Aktuell passiert aber genau das in unserem Ärztesystem. Lebensmittel scheinen auch Einfluss auf Fibromyalgie und Rheumaerkrankungen zu haben. Generell kann die richtige Nahrung dazu verhelfen, uns zu heilen. Einseitige Ernährung, bringt zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. Wenn man also stark eingeschränkt essen muss, wird sich das auch auf unser mentales Wohlbefinden auswirken. Und für Enzymmangel kann ebenfalls keiner was. Bei Laktoseintoleranz gibt es zum Glück schon einige Hilfsangebote. 

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