Seit einiger Zeit sind Online-Glücksspiel-Streams ein kritisches Thema. Diese Streams werden von bekannten Influencern und Streamern durchgeführt, die dabei zeigen, wie sie an Online-Glücksspiel-Plattformen wie Slots, Poker oder Blackjack spielen. Früher vermehrt auf Twitch (zumindest bis die Plattform dort einige Anbieter und das Werben für Slots und dergleichen verboten hat), später dann vermehrt auf der alternativen Stream-Plattform Kick.
Naja, diese „Alternative“ sollte zumindest für rechtschaffende Streamer keine sein, denn dort gibt es nicht nur kaum Einschränkungen, was Slots etc. angeht, sondern auch Urheberrecht, Jugendschutz und vieles andere wird dort nicht berücksichtigt! Zu allem Übel ist die Onlinecasino-Firma Stakes daran beteiligt.
Diese Streams sind problematisch, da sie zur Verbreitung von Glücksspielsucht beitragen können. Sie zeigen den Zuschauern, wie leicht es ist, große Summen Geld zu gewinnen. Dadurch werden sie dazu verleitet, selbst zu spielen, auch wenn sie nicht spielsüchtig sind.
Beispiele für bekannte Influencer, die Online-Glücksspiel-Streams betreiben, sind Scurrows und Orangemorange. Beide mit Millionen Followern auf Twitch! Sie streamen dort zuerst Reaction Content, um die Zuschauer im Anschluss auf Kick zu locken, wo regelmäßig Glücksspiel gespielt wird.
Diese Taktiken sind sogar ein Teil der Verträge, die viele dieser Gambler-Streamer mit den meist illegalen Glücksspielanbietern haben!
Die Deals sind problematisch, da sie den Streamern einen finanziellen Anreiz geben, Glücksspiel zu promoten, wodurch die Gefahr, dass Zuschauer spielsüchtig werden, erhöht wird.
In Deutschland ist das Online-Glücksspiel bisher nur in Schleswig-Holstein legal. Die FDP setzt sich für eine bundesweite Legalisierung ein, was vielleicht auch eine Erklärung wäre, warum sich der YouTuber und Journalist Tobias Huch, der auch Parteimitglied der FDP ist, so gut mit den oben genannten Glücksspielstreamern versteht!
Eine Legalisierung des Online-Glücksspiels hätte zwar so seine Vorteile, denn dadurch würde der Staat durch Steuern Einnahmen erzielen, außerdem könnten Spielerinnen und Spieler in einem regulierten Markt besser geschützt werden, allerdings bezweifle ich gerade letzteres stark!
Online-Casinos sind 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar! Es ist für Spielerinnen und Spieler leichter, sich anonym anzumelden und zu spielen! Gerade in Offline-Casinos, die sehr offen zugänglich und mitten in der Stadt sind, gibt es für viele Süchtige noch eine gewisse Hemmschwelle, nämlich von Freunden und Bekannten erwischt zu werden. Schon jetzt ist es möglich, wenn Menschen Opfer von illegalem Glücksspiel wurden, dieses Geld mit einem Anwalt zurückzuholen!
Außerdem sind die Werbemaßnahmen für Online-Casinos oft sehr aggressiv und ansprechend gestaltet.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind in Deutschland etwa 1,3 Millionen Menschen von Glücksspielsucht betroffen. Die Kosten für die Behandlung von Glücksspielsucht belaufen sich jährlich auf etwa 1,5 Milliarden Euro.
Eine Studie der Universität Hamburg hat gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an Glücksspielsucht zu erkranken, bei Online-Spielerinnen und -Spielern um ein Vielfaches höher ist als bei Spielerinnen und Spielern in Spielhallen oder Casinos.
Glücksspielsucht ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung. Betroffene verlieren oft die Kontrolle über ihr Spielverhalten und können große Summen Geld verlieren. In schweren Fällen kann Glücksspielsucht auch zur Verschuldung, zu Arbeitslosigkeit und zu sozialen Problemen führen.





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