Die Hard Games NES und PC

Rein in die pixelige Welt von „Die Hard“ für das NES – eine Zeit, in der Bruce Willis noch Haare hatte und Actionfilme mehr von Stunts und Catchphrases lebten, als von plumper CGI.

Die Meinungen gehen bei diesem Klassiker etwas auseinander…

Zunächst fällt einem das Cover ins Auge, das sich bescheiden weigert, Bruce Willis’ berühmtes Antlitz zu zeigen. Stattdessen gibt’s ein explodierendes Hochhaus – ein Bild, das heutzutage wohl in keinem Marketinghandbuch mehr auftauchen würde. Aber hey, wer braucht schon Bruce, wenn man eine ordentliche Explosion haben kann?

Die Story kennt vermutlich jeder, der nicht unter einem Stein lebt: John McClain, der ewige Pechvogel im Feinripp-Unterhemd, muss sich gegen eine Horde deutscher Terroristen durchkämpfen. Das Spiel bleibt der Filmvorlage erstaunlich treu und erlaubt uns, das Nakatomi Plaza in Top-Down-Perspektive zu erkunden. Doch Vorsicht: Die Steuerung ist so hakelig, dass man sich manchmal wie ein betrunkener Roboter fühlt, der versucht, eine Polka zu tanzen.

Grafisch erinnert das Ganze eher an ein minimalistisches Kunstprojekt. Aber was der Titel an visueller Pracht vermissen lässt, macht er mit seiner Spieltiefe wett. Es ist fordernd, frustrierend und doch irgendwie befriedigend. Ist halt Geschmackssache, aber es gibt auch eindeutig noch schlechtere Spiele… Wir sehen in deine Richtung: „ET“.

Und dann war da noch der PC-Egoshooter „Die Hard“. Ach ja, die goldenen Zeiten der frühen 2000er, als wir uns in die virtuellen Schuhe von John McClain zwängten und durch das Nakatomi Plaza ballerten, als gäbe es kein Morgen. Dieser Shooter versuchte, den adrenalingeladenen Wahnsinn des Films in pixelige Realität zu übertragen – und tat dies mit einem Charme, der so rau und ungeschliffen war wie Willis’ unverwechselbare Stimme.

Die Grafik? Sie war durchaus okay für diese Zeit, allerdings wie im Film durfte man halt wenig Abwechslung der Locations erwarten, das alles spielt nur in einem Hochhaus. Na ja, um fair zu sein, man möchte ja auch nur wie im Film das ganze Adrenalinfeuerwerk nachfühlen, wenn man diesen ganzen Tower befreit, man freut sich virtuelle Terroristen mit einer beeindruckenden Auswahl an Waffen zu dezimieren!

Das Gameplay bot alles, was man sich von einem Actionhelden erhoffen konnte: Schießen, ducken, nachladen und das ständige Gefühl, dass hinter jeder Ecke der nächste Bösewicht lauert. Die Steuerung war ein Abenteuer für sich – manchmal reagierte sie präzise, manchmal hatte man das Gefühl, John McClain sei auf einer Eisbahn unterwegs. Aber genau diese Unberechenbarkeit verlieh dem Spiel seinen besonderen Reiz.

„Die Hard“ für den PC war kein Meisterwerk, aber es war ein ehrlicher Versuch, den Geist eines der besten Actionfilme aller Zeiten einzufangen. Für Fans der Serie und Liebhaber nostalgischer Shooter ist es ein Muss. Wer Bock hat, den Film nachzuspielen, sollte zur neueren Egoshotter PC Version greifen. Retro Fans legen sich die NES Version die eher in Richtung Adventure geht…

Es gibt btw. noch eine Turbografx Version, die nochmal anders ist, aber nichts Besonderes vom Gameplay her daher, hab ich das hier weggelassen.

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