Menschen wie Aschenbrödel…

Man kann über die romantisierten Dynamiken dieses Märchens so viel schimpfen, wie man will…

Hier sind sich die zwei Hauptcharaktere ziemlich ähnlich und bloß in ihren Lebensumständen, durch unterschiedliche Formen, zweier unsichtbarer Käfige, voneinander getrennt und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung äußerst liebevoll und selbstbewusst gegenüber gestellt…

Aschenbrödel ist emanzipiert und nicht auf den Mund gefallen, während der Prinz auf die typische Rolle des „erfolgreichen“, „fleißigen“ Prinzen verzichtet und sich zu seiner femininen Seite bekennt und die kleine Rebellin liebt und schätzt, ohne sie zu brauchen.

Er weiß ebenso gut, dass sie „ihn“ nicht braucht und beginnt Reife und Verantwortung zu zeigen.

Sie macht sich zudem NICHT abhängig!

Sie bleibt eine eigenständige, selbstbewusste Person. (Totz emotionalem Schmerz und einer Menge Probleme.) ❤️

Eine Liebe auf Augenhöhe wird portraitiert.❣️

Zwei missverstandene Protagonisten, in einem Dilemma aus sozialfaktorischen Verstrickungen und klassizistischen Diskriminierungen gefangen, befreien sich aus den Rollenvorgaben, des so unbarmherzigen Patriarchats.

In unserer Welt ist es häufig eher so, dass Borderlinedynamiken von ihrem ganz persönlichen „Retter“ träumen und solche Märchen dann toxische Verhältnisse idealisieren

Nicht jedoch hier! ☝🏼

Aschenbrödels Stiefmutter und ihre Tochter sind in diesem Falle, als neidische, kontrollsüchtige Bösewichte, auf der kompensatorischen Selbstbetrug und -Hochstaplerebene unterwegs und spalten das Volk.

Da gibt es Herachie und Machtverhältnisse.

Machtmissbrauch/ emotionale Gewalt/ Schikane… Etc…

Der Prinz hingegen hat die Schnauze gehörig voll davon, den Erwartungen der Aristokratie, in aller Heuchelei, weiter gerecht zu werden.

Er will nicht länger die, von seinen Eltern auferlegten Rollen, spielen müssen, sondern als Mensch wahrgenommen werden!

Freiheiten leben dürfen!

Nicht perfekt sein wollen!

Fehler haben dürfen!

Zwei Rebellen.

Zwei Punks.

Zwei Menschen, die zu einer Veränderung bereit sind und gemeinsam den Weg der Selbstverwirklichung gehen.

In einem, für sie untypischen „Setting“!

Außenseiter führen nämlich meist keine märchenhaften Leben.

Hier sind es Außenseiter, die endlich ihre wohl verdienten Huldigung erhalten (Wo diese in der knallharten Realität, sonst zumeist von all den unehrlichen, unauthentischen, parasitären Schmarotzern fälschlicherweise, an sich gerissen wird.)

Die echte Welt ist FALSCH!

Verdreht!

In der realen Welt, hätte der Prinz nicht zu seinem wahren Selbst gestanden, ware möglicherweise ein pathologischer Narzisst und hätte sich mit der Tochter, Aschenbrödels Stiefmutter, verheiraten lassen.

Denn Fake und Prestige stehen vor Authentizität, echtem Selbstwertgefühl und Liebe…

Menschen, wie das Aschenbrödel, haben es sehr schwer in der „echten“ Welt zu bestehen.

Die bekommen meist nichts anderes als Hass und Missgunst zu spüren.

Märchen zeichnen sich dadurch aus, dass sie für das GUTE einstehen und uns an die richtigen Werte erinnern! An meist ausgestorbene Werte…

Dieser Film, insbesondere mit der einzigartigen Musik von Karel Svoboda, schafft genau DAS! (Svoboda war einer dieser Künstler, die sich auf Grund psychischer Probleme, das Leben nahmen.)

Er wird vielleicht gewusst haben, wie es sich anfühlt, nicht richtig verstanden zu werden… Jedenfalls hatte er ein komponistisches Gespür dafür, was den Film gefühlvoll gut begleiten würde! 👌🏼🎵🎶🎹

Wenn ich daran denke, dass meine Halbtante diesen Film liebt und sich insgeheim mit einer falschen Persönlichkeit identifiziert, wird mir schlecht!

Borderline ist NICHT posttraumatische Belastungsstörung/ schizotypisch/ schizoid!

🥲

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