Meine Abrechnung mit dem Business

Es muss aber sein, auch wenn gefühlt jeder Zweite im Web und den sozialen Netzwerken scheinbar damit zu tun hat.

Erst mal ein paar Worte an euch „Multilevel-Network-Krypto-Marketing-Coaches“, oder wie auch immer ihr euch nennt! Spart euch, nach dem Lesen des Beitrags, mich anzuschreiben! Ich habe meine Meinung zu diesem Thema, und nein – ihr könnt mich nicht bekehren oder mich überreden, eure Strategie auszuprobieren, weil diese ja „viel besser“ ist!

Ich habe selbst Anfang des Jahres einige Monate „Network Marketing“ ausprobiert, mich nebenbei ausgiebig belesen, Dokus geschaut und auch danach hatte ich Calls mit anderen gehabt, die mich anwerben wollten. Ich hab für mich also genug Informationen – und es gibt da kein Zurück mehr!

Klingt zwar bis jetzt sehr kritisch – ist es auch zum Teil –, aber ich werde natürlich auch fair sein und die wenigen Vorteile beleuchten.

Um was geht es im Kern und was steckt hinter den Online-Geschäften?

Im Kern geht es eigentlich immer um ein Produkt oder eine Dienstleistung, die in einem Offline-Geschäft aus verschiedenen Gründen schwerer zu vermarkten wäre. Es sind komplexe, hochpreisige, teilweise auch umstrittene Produkte, weswegen nur ein Direktvertrieb infrage kommt. Argumentationen sind oft: eine einzigartige Herstellung oder Mixtur, ein einzigartiges System. Es wird also suggeriert, dass ihr das entsprechende nur bei diesem Anbieter bekommt und es etwas Besonderes ist. Ich mag hier auch gar nicht beurteilen, ob das immer der Fall ist oder nicht – denn dazu gibt es einfach zu viele verschiedene dieser Business-Systeme.

Googelt und informiert euch zum entsprechenden Angebot und hinterfragt sowas einfach immer kritisch! Heute geht es in erster Linie um das Geschäft an sich!

Gibt es hier das leicht verdiente Geld von zu Hause?

Egal, worum es geht – wo das Wort Geschäft, Business oder Arbeit drin steckt, ist auch immer Arbeit drin. Reich werden, ohne etwas dafür geleistet zu haben, gibt es nur bei geerbtem Reichtum. Ja, man kann im Prinzip jeden Abend 1–2 Stunden Leute anschreiben, Videos machen etc., aber das heißt nicht, dass ihr dann auch schnell viele Kunden habt. Es gibt Menschen, die in einem Jahr in hohe Positionen gekommen sind, sich sogar im Online-Marketing selbstständig gemacht haben. Die Leute haben aber über Monate, teilweise 16 Stunden am Tag gearbeitet und zigtausend Menschen angeschrieben.

In den meisten Fällen wird es auch nicht dabei bleiben, dass ihr nur zu Hause etwas mit dem Business zu tun habt! Fast alle dieser großen Firmen haben ihre Team-Treffen bis hin zu riesigen Conventions über mehrere Tage. Ich war selbst nur bei einem kleinen Treffen dabei. Man lernt schon ein wenig über Werbung und wie man theoretisch Kunden erreichen kann, aber der tiefere Sinn ist eher Motivation. Die Wahrheit ist nämlich, dass die Ausstiegsrate sehr hoch ist! Es kann ja auch nicht jeder erfolgreich sein – denn es probieren jeden Tag mehr Leute das Business aus, als überhaupt täglich Umsatz gemacht wird. Eigentlich ist das auch nur halb richtig, aber dazu kommen wir im nächsten Punkt.

Wie sieht es mit der Seriosität aus? Gibt es Schneeballsysteme im Business?

Seriosität liegt hier ganz klar im Auge des Betrachters! Es gibt sicherlich viel, was zu hinterfragen ist oder sogar fragwürdig erscheint – aber das gibt es bei anderen Berufen, zum Beispiel in der Politik oder in der Kirche, auch.

Beim Punkt Aufstiegschancen und Provisionen gibt es diese Schneeballsysteme, die aber vom Gesetzgeber noch toleriert werden. Das liegt daran, dass man hier in den meisten Fällen nicht gezwungen ist, hohe Summen zu investieren, sondern über das Produkt oder die Dienstleistung Geld bekommt. Das System regelt oft, bei welchen Umsätzen man aufsteigt, wie die Provisionen sind und vor allem, wie die Mitarbeiter, die unter einem stehen, daran beteiligt werden.

Ein Beispiel von vielen!

Kommen wir aber mal zur ganzen Wahrheit! Nur wenn ihr es schafft, auszusteigen, ein Team zu bilden, quasi erfolgreich Umsatz zu machen, verdient ihr auch – und seid nicht nur Kunde von dem oder derjenigen, die euch angeworben hat! Die Tickets für die Veranstaltungen kosten nämlich Geld, und wer glaubt, dass eure vorgesetzte Person daran keine Provision bekommt, irrt sich gewaltig.

Auch passend zum Thema… Auf TikTok gab es bereits ein Exposing zu diesem Thema und Traymont hat es zusammengefasst!

Und jetzt mal ehrlich: Es ist selten, dass in dieser Art von Geschäften wirklich transparent und ehrlich kommuniziert wird. Die Wahrheit wird oft hinter Motivationssprüchen und Erfolgsstorys versteckt – und das ist kein Zufall. Denn in einem System, das auf ständiger Expansion und Umsatzsteigerung basiert, ist Ehrlichkeit nicht immer profitabel. Das ist eben Kapitalismus in Reinform: Wer oben ist, verdient – wer unten ist, zahlt. Und das nicht nur mit Geld, sondern auch mit Zeit, Energie und manchmal sogar mit sozialen Beziehungen.

Von falschen Eindrücken, die geschaffen werden!

Der allergrößte Kritikpunkt, den ich persönlich aber habe, sind die Versprechen und die Eindrücke, die hier immer wieder gemacht werden!

Die ganzen lustigen Tanz- und Spaßvideos, die den Eindruck vermitteln, man verdient Geld durch lustiges TikTok-Drehen – oder manchmal wird der ganze Job auch einfach als Influencer-Arbeit verkauft. Als reiner Content Creator oder Influencer mag das stimmen – dort findet der Verkauf nur nebenbei statt bzw. die Fans kaufen von alleine die Produkte ihrer Vorbilder. Im Business seid ihr, gerade in den Anfängen, damit beschäftigt, Menschen etwas zu verkaufen – auch im eigenen Umfeld, wie Familie oder dem Freundeskreis. Das Ganze nennt sich dann „Warmer Markt“!

Fazit!

Ich weiß, dass es viele im Business stören wird, aber Fakt ist: Man kann die meisten Systeme mit dem Beruf des Versicherungsvertreters oder der Tupperware-Party-Veranstalterin vergleichen. Wenn ihr überzeugend seid und bereit, alles und jeden – im realen Leben sowie im Web – von eurem Produkt zu überzeugen, dann könnt ihr den Job gerne versuchen. Alle anderen, die hier gehofft haben, das leichte Geld zu verdienen: Sucht euch lieber etwas etwas anderes.

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