Manchmal habe ich das Gefühl, die Pechsträhne reißt nicht ab. Umsomehr Bullshit man um Leben erlebt, desto unglaubwürdiger wird man. Man verliert immer mehr seine Unschuld und auch wenn man überhaupt nichts dazu kann, fühlt man sich natürlich irgendwann schuldig.
Nach dem statioären Aufenthalt in der Klinik, wartete ich auf die Bearbeitung meines Rehaantrages. In der Zwischenzeit suchte ich einen niedergelassenen Therapeuten, aber erhielt nur Absagen. Durch den Kontakt zu einer Mitpatientin, die ich noch von der Klinik her kannte, wurde ich an ihre Psychologin verwiesen und kam darüber dann in therapeutische Obhut.
Wohl aber mit der Regelung nicht über meine Mitpatientin sprechen zu dürfen. Umgekehrt galt natürlich dasselbe. Ich war dankbar, dass man für mich eine Ausnahme gemacht hatte und mich trotzdem aufnahm, auch wenn es eigentlich sehr ungünstig ist, psychologisch zwei Patientin zu betreuen, die sich kennen und Kontakt zueinander haben. Als meine Bekannte, das Gespräch zu mir suchte und mir in drohender Formulierung nocheinmal eintrichterte, mit der gemeinsamen Psychologin nicht mehr über sie sprechen zu dürfen, machte sich in mir ein merkwürdiges Bauchgefühl breit.
Es gab nämlich einige Verhaltensweisen ihrerseits, die immer komischer wurden. Sie wollte sich mit mir treffen und ich bekam einige Male den Eindruck, dass sie bei mir schnorrte. Sie kam auf die Idee, dass ja theoretisch „jemand“ bei mir in den Keller einziehen könnte… Da stand schließlich ne alte Holzküche… Als sie zu Besuch war, drückte die ein wenig auf die Tränendrüse, um von meiner Mutter zum Bahnhof gefahren zu werden. Als wir im Backwerk saßen, gab ich ihr Geld, um mir was zu holen, da ich einen Tisch für uns freihielt. Das Wechselgeld wollte sie mir unterschlagen…
Sie nutzte andere aus. Aß dort mit, ohne den Tisch mit abzuräumen, plante teils über die Köpfe anderer hinweg und bei der Psychologin fühlte ich mich so falsch wie noch nie. Egal was ich ansprach, wofür ich mich interessierte, sie bestätigte immer wieder meine Ängste. Ich interessiere mich für Schauspielerei, da behauptete sie, dass alle in dieser Branche narzisstisch seien. Sagte aber nicht dazu, dass sie die gesunde Variante meinte. Sie erzählte einige Male von sich und ich bekam das Gefühl, dass sie alles bestätigte, was sie selbst umgab. Ihre Ansichten und Lebensweisen waren richtig, andere waren ihr suspekt.
Ich dissozierte immer mehr und wurde das Gefühl nicht los, dass es für meine Mitpatientin ein Wink mit dem Zaunfall gewesen war, dieselbe Psychologin aufzusuchen und nicht übereinander reden zu dürfen. So hatte sie freies Spiel darin mich unbemerkt zu manipulieren. Ich hatte niemanden mit dem ich meine Wahrnehmung hätte abgleichen können. Und wenn ich meiner Psycholgin anvertraut hätte, was abging, hätte ich die Regel gebrochen und ich wäre der „Täter“ gewesen. Ich versuchte also zwischen den Zeilen ab und an mal in Erfahrung zu bringen, wie ich denn erkennen würde, ab wann man mich manipulierte. Aber die Psychologin fasste dies offensichtlich als Problem meinerseits auf. Das ich so unsicher wirkte, ließ sie vermuten, dass „Ich“ wiederum versuchte, sie zu manipulieren. Manchmal bekam ich mit, wie die ehemalige Mitpatientin in Gesprächsterminen zuvor, mit derselben Psychologin schallend lachte. Sie verstanden sich scheinbar prima, während ich jedes Mal mit eisiger Kälte und Abgeklärtheit, im Therapieraum, empfangen wurde. Als ich dadurch dann völlig retraumatisiert in meiner Whatsapp-Story, meine Gefühle preis gab und begriff, dass die Therapeutin es nicht gut mit mir gemeint hatte, konfrontierte diese mich plötzlich inmitten der Therapie mit einem Screenshot meiner Storys. Ich fühlte mich beschämt und vorgeführt. Der Kloß in meinem Hals wollte nicht weichen. Ich hatte Selbstmordgedanken entwickelt und hatte in diesem Gesprächstermin sowieso den Wunsch, die Therapie zu beenden, wurde aber völlig von der „Überführung“ überrumpelt. Es war sofort klar, woher die Info kam. Ich weinte und sprach davon, dass meine Bekannte ja eine narzisstische Persönlichkeit diagnostiziert bekommen hatte und das da was nicht stimmte.
Darauf hin sagte mir die Psychologin patzig: „Und so wie sie hier gerade auftreten, könnte man meinen, sie wären histrionisch!“ … Ich war fassungslos und in dem Gespräch kamen einige Lügen meiner ehemaligen Mitpatientin raus. Sie hatte gewusst eine NPSlerin zu sein, konnte damit aber nicht umgehen und hatte mich von Anfang an, auf Grund des Wissens über meine Erfahrungen mit Narzissten, manipuliert, damit ich sie nicht entlarvte. Und damit sie sich weiterhin belügen konnte. Denn sie wollte diese Diagnose nicht wahrhaben. Ich wurde wieder einmal missbraucht. Benutzt… Und stand wieder ganz alleine da! Auch Therapeuten sind nicht davor gefeit, manipuliert zu werden. Man sieht daran, dass man toxische Verhaltensweisen NICHT immer sofort erkennen kann. Manipulatoren sind wie der Wolf im Schafspelz.





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