Zukunftsangst

Angst vor dem was noch kommt.

Irgendwie die schlimmste Furcht von allen.

Was mache ich nur, wenn ich meine Mama nicht mehr habe? Damit fällt eine meiner wichtigsten Bezugspersonen weg. Wie soll ich dann alleine mein Leben bestreiten? Wo führt mein Weg mich mit Erkrankung hin? Wie soll ich jemals mit diesen Beschwerden meinen Lebensunterhalt verdienen und kommt für mich angesichts dieser Umstände nochmal so etwas wie eine Qualitytime? Ich war noch nie in meinem ganzen Leben im Urlaub, genauso wenig habe ich mich mit dem Autofahren auseinandersetzen können. Unabhängig der finanziellen Möglichkeiten, mache ich mir Gedanken, wie das gehen soll, mit Angstzuständen, Schmerzen und Konzentrationsbeeinträchtigungen hinterm Steuer zu sitzen. Am Ende bringe ich meine Mitmenschen in Gefahr. Das kann ich nicht verantworten…

Dieser Schmerz immer verzichten zu müssen, tut so unendlich weh. Es schafft den Eindruck, minderwertig zu sein. Wieso können meine Wünsche nicht in Erfüllung gehen, wie bei jedem anderen auch? Und NEIN, ich verstecke hinter der Aussage „Es geht einfach nicht!“ keine Schwäche. Ich möchte so vieles erreichen, wie jeder andere auch, aber es ist saumäßig schwer, sich mit Behinderung selbst zu verwirklichen. Unheimlich gerne würde ich wie früher, bevor ich krank wurde, Leistung erbringen und alle meine Träume wahr werden lassen, aber ich weiß nicht wie. Das, was für andere selbstverständlich erscheint, gleicht für uns chronisch Erkrankte, einem Wunder.

Es schwirren ebenso Fragen in meinem Kopf, ob ich mich nochmal verliebe und wenn ja, in wen? Wie soll ich den richtigen Partner kennenlernen, wo ich mich selbst mit meinen tiefsten Interessen gar nicht richtig entfalten kann? Soll heißen, ich weiß nicht, wie ich über meine Interessen jemand, mit ähnlich kreativen Herzensangelegenheiten, finden soll. Die Erkrankung nimmt derzeit fast mein ganzes Leben ein. Diese bestehenden Hindernisse würde mein Partner gleichermaßen zu spüren bekommen. Damit müsste er umgehen können. Und dann noch Kinder? Will ich das überhaupt? Ist es so kleinen Menschen gegenüber überhaupt fair, eine kranke Mama zu haben?

Ich könnte ihnen nichts bieten, ihre Wünsche nicht erfüllen und würde das weiterreichen, was mich selbst in meiner Kindheit belastet hat. Es gibt sicherlich viele Unterstützungsangebote seitens geeigneter Hilfsorganisationen. Dazu sollte aber ganz klar ein Krankheitsbild diagnostiziert und unter Kontrolle gebracht werden, sodass man mich auch ernst nimmt. Ich forsche weiter, bin noch nicht am Ende meiner Ärzte Odyssee angelangt. Was die Zukunft bringt, ist ungewiss…

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