Wer oder was sind wir eigentlich? (Über-Ich)

Was sind wir?
Mensch? Übermensch oder eben doch nur ein Tier?


Das mag jetzt erst mal komisch klingen, aber wenn wir unsere Psyche mal durch das Auge der Evolution betrachten, fällt uns schneller auf, was gesellschaftlich schief läuft… Wir stehen zwar mit unserer herausragenden Intelligenz, an der Spitze der Nahrungskette, grenzen uns somit von anderen Lebewesen ab, sind aber dennoch triebgesteuert. Siegmund Freud nannte es unsere Libido. Wir können uns gewissen Lustempfindungen nicht entziehen. Dabei spreche ich nicht von dem, was jeder unter Sex versteht, sondern es gehört eben alles dazu, was unser Dasein verkörpert. Essen, Trinken, Schlafen, unser Stoffwechsel und auch unsere tiefsten Sehnsüchte nach Geborgenheit, Autonomie und Selbstwirksamkeit. Wir sind als einzige Geschöpfe in der Lage, unsere Existenz mitsamt unseres Tuns, zu beobachten und ganz bewusst zu steuern. Aber wir müssen unser animalisches Selbst akzeptieren. Wir können es nicht überlisten, ebensowenig wir den Tod verhindern können. Wir haben uns so weit entwickelt, dass wir ihn hinauszögern und somit unsere Lebenserwartung verlängern können, aber wir sind keine Übermenschen…

Und doch ist es so, dass Siegmund Freud es bereits erkannte… Wir haben ein Überich entwickelt. Meiner Meinung nach ist unser Überich eine Form des pathologischen Narzissmusses und steht gegenüber unseres Ich-Empfindens als Stellvertreter unserer Verdrängungsmechanismen, um unser Naturell zu umgehen und davon abzulenken. Die Werte und Glaubenssätze der Masse beeinflussen bereits unsere Kindheitsprägung und verunsichern uns zu tiefst. Wir können kein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln, wenn wir frühkindlich lernen, mit all unseren Trieben und Bedürfnissen falsch zu sein und abgelehnt zu werden. Darin liegen tatsächlich unsere seelischen Konflikte begründet und daraus entsteht dann schlussendlich auch Gewalt… Im Glauben der andere wäre glücklicher und wertvoller, als man selbst, wird versucht das eigene Minderwertigkeitsgefühl, durch emotionale Gewalt, zu kompensieren.

In Wahrheit entsteht ein Kreislauf, dem wir erst entkommen, wenn wir mit unserem Selbst Frieden schließen. Siegmund Freud nennt es das „Es“ … Wir sind Menschen, wir können beobachten und bewerten… Und dennoch machen wir komische Sachen… Wir haben Gelüste, die uns Angst machen. Und umsomehr wir auf Widerstand gehen, desto mehr benötigen wir einen seelischen Ausgleich für unsere Impulskontrollen. So wird in dem fünf Phasenmodell von Siegmund Freud davon gesprochen, dass wir im Falle einer nicht durchlebten Entwicklungsstufe, eine Fixierung in eben selbiger erleben. Wir streben nach einem Ausgleich für die verletzten kindlichen Bedürfnisse und fangen an, unsere Persönlichkeit zu hinterfragen und zu bekämpfen.

Vergangenes kann man aber nicht rückgängig machen und unsere Persönlichkeit hat sich nun einmal ausgebildet… Wir können nichts dazu. Meiner Meinung nach, sind wir hier auf der Reise, um uns selbst zu ergründen. Manch einer spricht davon, dass wir Gott erfahren müssen. In der Bibel ist da die Sprache von unserem freien Willen, den Gott uns gab, weil wir sonst nicht die Möglichkeiten hätten, eigene Entscheidungen zu treffen.

Wüssten wir wohl was richtig ist und müssten garnicht erst nach einer Antwort suchen. Und wir werden sie nicht im Außen finden. Wir finden Antworten auf unsere Fragen, in uns selbst. Und unsere Eltern und deren Eltern wiederum, waren ebenso wie wir, auf der Suche nach den richtigen Werten und wollten nur das Beste für uns. Sie machten Fehler. Wie wir…


…Welche Interpretation unseres Seins Euch auch anspricht, es sollte eines sicher sein: Wir machen alle Fehler, wir suchen alle nach einem Ausgleich. Der eine raucht, der andere hat eine merkwürdige sexuelle Neigung, manch einer strebt danach von jemanden gebraucht zu werden und wieder ein anderer ist so schwach, dass er nur nehmen kann. 


Letzteres sind Menschen, denen ich mit meiner Instagramseite klar den Rücken kehre… Wenn andere leiden müssen, weil jemand mit sich in einem inneren Kampf steht, ist dieser Mensch in der Verantwortung, sich näher zu ergründen und zu reflektieren…


Es bedrückt mich, hier beobachten zu müssen, dass sich Menschen hinterfragen, die in Ordnung sind.-Die vielleicht nicht der Norm entsprechen, weil sie kein starkes Überich entwickelt haben, oder weil sie „nur“ ihr Selbst leben. Kein Selbstwertgefühl zu besitzen ist kein Verbrechen… 


Sich ein Überich zu verschaffen, um sein mangelndes Selbstwertgefühl zu kompensieren und anderen weh zu tun, hingegen schon!
Am Selbstwertgefühl kann man arbeiten!

Wir können uns dabei gegenseitig helfen, unsere Ängste abzulegen! 
Also fangen wir doch damit an!
♡♥︎♡
Denn Selbstakzeptanz, ist der Vorreiter der Selbstliebe!

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