Ich weiß, ich weiß, das klingt erst mal merkwürdig, aber das ist wirklich mein Eindruck, den ich jetzt über die letzten drei Jahre gewinnen konnte.
Seitdem ich Single bin, versucht beinahe jeder dritte Mann, mich für sich zu gewinnen. Ich verstehe gar nicht warum. Wir sind doch alle unterschiedlich geprägt und mit dem Erwachsenwerden, findet man doch auch heraus, auf welchen Typ man so steht. Ich kann doch unmöglich jedermanns Typ sein?!

Und planen? Wieso versucht jeder die Liebe zu planen?

Weil wir in einer materialistischen Welt leben und es immer darum geht, was man nicht alles erreicht hat? Gehört da eine sexy Frau, die viel Anerkennung bringt, dazu?

Ist die Gesellschaft so abgebrüht, zu glauben, man könne sich einen Partner nach Wahl, der das eigene Selbstwertgefühl steigern soll, aussuchen? So, frei nach dem Motto:

„Das fehlt mir für ein perfektes Leben noch!“ „Ich will glänzen!“

Ich kann leider nur aus der Perspektive der Frau sprechen. Aber wieso ist ein Mann erst ein echter Kerl, mit einer Frau an seiner Seite?

Was stimmt in dieser Welt nicht?

Ein Partner ist doch keine Trophäe, verdammt nochmal. Anerkennung ist etwas, das man innerhalb der Beziehung miteinander teilt. Sowas holt man sich nicht von außen. Natürlich darf man wertschätzende Worte von außen annehmen, gar keine Frage, aber eine Beziehung lebt von der Zweisamkeit auf Augenhöhe, nicht um seine Lücken zu füllen.

Und um so mehr man Zeit für sich benötigt, sich erden möchte, für sich selbst sorgt, desto mehr wollen sie dich erobern.
Ja, beinahe herumkriegen. Die Absicht wird klar, die Funktion, die man erfüllen soll, auch.

Wieso ist es nicht möglich, Partnerschaft mal auszuklammern und einfach bloß „Menschen“ kennenzulernen und neutrale, kollegiale Beziehungen aufzubauen. Freundschaft entwickelt sich eh von alleine und die Liebe, ja, die Liebe, die passiert einfach…

Alles andere ist doch irgendwie ein Zeichen für Bedürftigkeit, für Abhängigkeitsmuster…

Wir müssen erstmal lernen, mit uns selbst eine Beziehung einzugehen. ♡♡♡