Heute in der Früh habe ich zufällig meine Schwester getroffen, am Schulweg. Wir sind dann spontan eine Runde spazieren gegangen. Und vorher habe ich überlegt kann ich in dieser Jogginghose gehen … was denken die anderen ich bin nicht frisiert … und schon ging das Gedankenkarussell wieder los …
Wir haben uns dann entschieden trotzdem spazieren zu gehen, obwohl wir nicht Gesellschaft konform waren 😜
Aber dieser Spaziergang war so gut für meine Seele und es war total egal was ich anhatte. Warum machen wir uns immer so viele Gedanken, was andere denken! Das sind diese alten Muster, die wir loslassen dürfen …
Mir ist heute wieder bewusst geworden, wie tief das in einem schlummert. Meine Schwester hat mich heute darauf gebracht. Sie sagte: Höre auf alles zu müssen und genau das ist es, ich höre auf zu müssen, denn ich bin wie ich bin und nicht wie die Gesellschaft mich braucht. Und ist es nicht egal, was ich anhabe! Ich hatte einen wunderschönen Spaziergang mit meiner Schwester, der mir mein Herz sehr erwärmt hat … und ist es nicht das, um was es geht im Leben! Oft stehen uns zur Oberflächlichkeiten im Weg …
Wir leben in einer Zeit, wo alles immer schneller wird. Wir werden auf Leistung gedrillt und verlieren dabei das wichtigste aus den Augen …, und zwar das Leben an sich selbst und Ich selbst sein zu dürfen.
Es beginnt schon in der Schule. Ich sehe es auch bei meinen Kindern und halte es oft für absurd, was sie alles machen müssen. Vielleicht wäre im Schulplan das Fach Lachen, Leben genießen, ich selbst sein zu dürfen, auf meine Bedürfnisse zu achten, viel wichtiger als bestimmte Dinge in der Mathematik oder irgendwelche geschichtlichen Ereignisse mit genauster Jahreszahl! Manchmal denke ich mir, wir haben das Leben verlernt.
Fast vier Jahre nach meinem Burnout geht es mir wieder gut. Ich habe wieder einen Job, der mir Freude bereitet. Und manchmal fühle ich mich gestresst, weil ich es so tief in mir habe, perfekt sein zu wollen…
Ich habe dies immer noch nicht ganz ablegen können und wahrscheinlich wird mir das auch nie gelingen.
Aber mittlerweile liebe ich wieder das Leben. Ich habe gelernt, Kleinigkeiten für mich zu machen, die mir Freude machen. Und ja es muss nicht immer Sinn ergeben, oft ist es die Freude, der Spaß der dahintersteckt (bei mir zurzeit TikTok Videos machen, ein Bild malen, tanzen …)
Ich kann wieder lachen. Ich habe es wieder gefunden, dieses Mädchen, das wirklich über jeden Blödsinn lachen kann, gerne mal kindisch ist und wahnsinnig gerne tanzt. Es ist das Mädchen, das einfach das tut, was gerade lustig ist … und nicht immer nur das macht, was von einem verlangt wird oder was sich gehört!
Die Frage ist, wie wichtig ist es für uns, was jemand anderer denkt! Viel zu oft ist man damit beschäftigt sich darüber Gedanken zu machen, was Person XY von einem denkt. Aber eigentlich vollkommen egal was jemand anderer denkt …
Viel zu lange habe ich versucht der „Norm“ zu entsprechen – nicht zu viel nachzudenken – nicht so viel zu hinterfragen. Oft haben mich Sätze verfolgt wie: Stell dich nicht so an, sei nicht so ein Sensibelchen, sei nicht immer nur für andere da, du bist zu empathisch, warum bist du immer so nett warum, warum …
Aber seid mal ehrlich … wer kann denn einfach zum Nachdenken und Grübeln aufhören. Das Leben hat mich geprägt, hat mir in meine Jugend gewisse Dinge auferlegt und darum bin ich wie ich bin. Wahrscheinlich habe ich aus diesem Grund unter anderem auch das Burnout bekommen, obwohl ich als Fachidiot durch die Welt laufe🙈😂 Aber habt ihr schon einmal probiert nicht empathisch zu sein, nicht Angst zu haben, nicht wütend zu sein.
Ich schon und man sieht ja, was dabei herausgekommen ist, mittlerweile sehe ich es als meine Stärke, meinen Charakter empathisch zu sein, ich habe ein großes Herz, ich liebe Menschen und ihre Geschichten. Ich höre ihnen gerne zu, philosophiere gerne stundenlang und gebe gerne meinen Senf dazu 😂
Ich verurteile keine Menschen, weil ich mir denke leben und leben lassen. Jeder von uns macht es genauso, wie er es in der Situation für richtig hält.
Durch meine Bodenlandung habe ich gelernt auf mich zu schauen, auf mich zu achten, auch Nein zu sagen. Ich habe gelernt meine Bedürfnisse zu spüren und ich habe gelernt, dass ich anderen besser helfen kann, wenn es mir selber gut geht. Ich habe viel gelesen, mich mit vielen Themen auseinandergesetzt, wie z. B. Selbstliebe, Achtsamkeit, Glaubenssätze. Und ja, ich konnte viele Dinge auflösen, mir bewusst machen …
Vielleicht geht es im Leben viel um Akzeptanz und bewusst machen …
Und so zu Leben wie man es selbst für richtig hält …
Inzwischen bin ich dankbar für dieses Burnout, denn ich lebe inzwischen anders. Menschen sind gegangen, andere dafür gekommen. Ich habe mich weiterentwickelt. Ich weiß, dass ich von klein an gelernt habe, wenn du das und das tust liebe ich dich.
Aber geht es nicht um das Bewusstsein von Dingen und darum, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Ich finde, es ist so wichtig sich selber so anzunehmen wie man ist und nicht ständig an sich selber herumzukritisieren. Man muss sich nicht durchgehend ändern wollen oder zu müssen. Denn wir sind bereits richtig so wie wir sind und gut genug. Warum versuchen Menschen andere Menschen immer in Schubladen zu stecken? Erst heute habe ich mir das Zeugnis von meinem Sohn angesehen und einen Bogen, der dazu mitgegeben worden ist(Dieser Bogen heißt Kompetenzbogen).
Er geht in die Volksschule! Ich habe mir ihn durchgeschaut, und mir haben sich die Haare aufgestellt und ich dachte mir genau das ist es … wir wollen alle immer in eine Norm reindrücken, aber warum kann nicht jeder so sein wie er ist? Warum muss jedes Kind bestimmte Sachen können! Gibt es nur einen richtigen Weg? Warum schauen wir nicht auf die Stärken? Warum suchen wir die Schwächen? Ich sage ja nicht, dass Lesen lernen, Mathematik und so weiter nicht wichtig ist, aber dass es jeder gleich gut kann! Ist das wirklich wichtig!
Ich würde mir wünschen, dass in der Schule auch mehr für das Leben gelehrt wird …
Es ist doch so wichtig zu wissen, dass man sich um sich selbst kümmern darf und dass jeder Mensch gut ist, so wie er ist.
Ich höre auf zu müssen, denn ich bin dieses Mädchen mit dem großen Herzen, aber es zuzumachen und keinen mehr hereinzulassen, funktioniert nicht! Ja, ich werde vielleicht noch mal verletzt, aber ich habe die Bereitschaft Menschen gehen zu lassen.
Ich will nicht nur oberflächlich herumschwimmen, ich will leben, ich will ich selber sein, ich will mich so akzeptieren wie ich bin und ich will für mich gut genug sein.
Es ist mir egal, wer welche Bildung hat, wer wie viel Geld hat, wer was Großartiges geleistet hat! Ich will mein Herz spüren und ich will mich spüren und ich freue mich über Menschen, die ich in meinem Herzen trage und die mich berühren … nämlich, das bin ich!
Und ja verdammt ich bin ein ängstlicher Mensch, ich bin diese Person, die zwischen den Zeilen liest, die dann darüber nachdenkt und ich bin gerne mal alleine, weil ich es brauche Dinge zu reflektieren. Ich brauche Zeit für mich und ja, ich verbringe gerne Zeit mit mir selbst.
Diesen Satz möchte ich euch heute mitgeben: Du bist gut so wie du bist!
Wenn jeder anfängt, sich selbst zu akzeptieren und andere sein zu lassen wie sie sind, wäre glaube ich das Leben oft viel leichter …
Ich weiß, dass das Leben eine Achterbahnfahrt ist, aber ich habe das Steuer in der Hand und bestimme, wo es lang geht.
Komme was wolle ich mache das draus.
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