Hochsensibel…

Wie es scheint, nehme ich mehr wahr, als andere. Anscheinend hängt dies mit dem Hypothalamus zusammen. Ich filter Reize anders. Manchmal hab ich beinahe das Gefühl, mich vom ganz normalen Leben erholen zu müssen, da mich alles extrem stresst. Gerade im Bereich der Kommunikation lese ich meine Mitmenschen auf der nonverbalen Ebene. So ist mein Bauchgefühl ganz besonders aktiv und verrät mir schon vorne ab wen etwas an einer Situation oder an einer Person, nicht stimmt. Ich lege viel Wert auf soziale Kompetenzen, was meine Mitmenschen nicht immer nachvollziehen können.

Doch auf dieser Ebene, ist es möglich, sich respektvoll zu begegnen und den anderen besser zu verstehen, ohne in eine Abhängigkeit zu geraten. Ebenso ist mein Gerechtigkeitssinn sehr stark ausgeprägt, sodass ich mich grundsätzlich für soziale Systeme einsetze und es nicht haben kann, wenn etwas frei von einer Sinnhaftigkeit geschieht. Jede Form von Missbrauch erkenne ich und gehe dagegen vor. Da ich alles hinterfrage und dauernd auf der Suche nach Antworten bin, kann es passieren, dass ich aufgrund meines Wissensdurstes und dem Wunsch nach intellektuellem Austausch, bei Mitmenschen anecke. Es ist nie meine Absicht, andere zu belehren.

Es unterfordert mich schlichtweg, wenn man versucht, Smalltalk mit mir zu führen. Mich treibt innerlich ein Gefühl von positiver Veränderung bzw. Tatendrang, dem ich leider nicht immer nachgehen konnte. Ohne es zu wollen, spiegel ich den Menschen ihre Defizite. Die dürfen da sein, keine Frage. Es ist nur so, dass ich auf diese Weise schnell den Groll auf mich ziehe und man den Wunsch verspürt mich zu vernichten. Ich leide darunter und gerate schnell in die Position eines Abfalleimers.

Das ist bitter und ich war die meiste Zeit meines Lebens einsam. Ich bin also hochsensibel, wissbegierig, kreativ und emotional intelligent. Dabei überfordert, mit jeglicher Form von Reizüberflutung, Ängsten und dem normalen Alltag. Ich bin nicht böse, arrogant oder egoistisch. Diese Eigenschaften haben mir andere auferlegt, um sich selbst ihre Defizite nicht vor Augen führen zu müssen. Es war einfacher mich abzuwerten und schlecht zu reden, als sich einzugestehen, selbst Fehler zu haben. Diese habe ich selbstverständlich auch, gehe vielleicht nur anders damit um. Ich verletzte andere nicht aus Neid oder Minderwertigkeitsgefühlen heraus. Ich weiß ab wann ein Gefühl mit mir selbst zu tun hat und trage dann Verantwortung für mich.

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