Sympathie

Sympathie gibt uns das Gefühl von Zugehörigkeit. 

Wir werden gemocht, dass uns nicht jeder mögen kann, liegt auf der Hand, wo wir doch alle unterschiedlich geprägt wurden und unsere Interessen oft auseinandergehen. 

Dabei sind die Werte äußerst entscheidend, ob wir gut miteinander können oder eben nicht. Schwierig wird es, wenn man plötzlich merkt, dass man häufig abgelehnt wird und gar nicht versteht wieso. 

Einsamkeit tut weh. Der Schmerz wird im selben Bereich des Gehirns verarbeitet, wie physischer Schmerz. Das Gefühl ist also durchaus real und dringend ernst zu nehmen. 

Es könnte uns doch egal sein, was andere von uns denken, aber wenn wir dann plötzlich ganz alleine da stehen, ist die Konsequenz daraus, nicht mehr hinnehmbar. Es gibt Personengruppen, die grundsätzlich der Überzeugung sind, es läge an allen anderen, während andere in so einer Situation anfangen an sich selbst zu zweifeln. Das macht es so verdammt schwierig, die Situation richtig einzuschätzen. 

Es ist hilfreich, sich die zwischenmenschlichen Konflikte näher anzuschauen und erst mal sachlich zu betrachten. Als Beobachter von außen verstehen wir die Zusammenhänge gleich besser und können differenzieren. Eine wichtige Erkenntnis dabei ist, sich klarzumachen, dass unfaires, schadendes Verhalten, grundsätzlich nicht okay ist. Es spielt überhaupt keine Rolle, welche Gefühle dem zugrunde liegen. Grenzverletzungen sind generell toxisch.

Es bringt eigentlich nichts, uns zwanghaft in andere hineinzuversetzen und sie verstehen zu wollen, wenn wir selbst die Leidtragenden derer Verhaltensweisen sind. Auf die Art machen wir uns unbewusst für unser Gegenüber verantwortlich. Soziale Kompetenzen sind wichtig. Wer diese nicht erlernt hat und anderen das Leben schwer macht, muss an sich arbeiten! Egal, welche Geschichte auch dahinter steckt. Manchmal bemerkt man in Empathie, (Hochsensible werden das sicherlich besonders gut kennen), dass unser Gegenüber ein Problem hat. Mit sich, mit seinem Selbstwertgefühl, aber es zu verstecken versucht, indem er kompensiert. Diese Menschen versuchen nach alternativen Gründen zu suchen, die ihr Verhalten rechtfertigen sollen.

Sie fürchten sich vor der Realität, vor Verantwortung und flüchten im Selbstbetrug, auch kognitive Verzerrungen genannt. Wir verstehen also, dass Leid zu schadendem Verhalten führt und es fällt so zehnmal so schwer, Grenzen zu setzen, weil wir den Schmerz der anderen Person selbst spüren und somit nachempfinden können. Wer kann da guten Gewissens noch eins drauflegen und sich selbst schützend abwenden?

Man will jemanden, der schwach ist, nicht noch mehr Leid aufbürden, indem man sich distanziert. Leider wird die Person unsere Rücksichtnahme wohl kaum belohnen. Ganz im Gegenteil. Sie bekommt signalisiert, dass sie deine Grenzen jederzeit einreißen kann, ohne mit Konsequenzen zu rechnen. Du bist also wunderbar dazu geeignet, benutzt zu werden. Vielleicht findet man dich sympathisch, ganz klar, aber für welchen Preis? Toxische Menschen sind nicht dankbar. Sie tun allerhöchstens so, um dich an sich zu binden. Sympathie der anderen ist nicht immer ein Zeichen dafür, dass man eine freundliche oder eine nicht so freundliche Person ist. Sympathie ist subjektiv.

Deswegen gilt es zu lernen, Menschen ziehen zu lassen und das alleine Sein zu genießen. Bekannte hat man viele. Freunde sind einzigartig. Und ehe man sich voneinander abgrenzt, ist es klug, einander freundlich zu sagen, was man störend empfindet. So hat jeder die Chance, sich selbst zu hinterfragen und im Zweifel den Fehler zuzugeben. Wer ohne ein Wort zu sagen einfach geht, der teilt nonverbal mit, dass er sich abgrenzt, weil ihm was nicht passt, ohne den Konflikt klären zu wollen. Es lohnt nicht, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Niemand muss hellsehen können. Auch wenn Hochsensible das oftmals glauben! Versucht also keine Sympathie auf Zwang zu erzeugen. Sie geschieht von alleine, wenn jeder den Fokus auf sich selbst richtet, denn am schönsten sind wir, wenn wir niemanden gefallen wollen!

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