Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich es gewohnt, dass nichts in seinen geregelten Bahnen verläuft. Alles passt sich meinem Tempo und meiner Belastbarkeit an. Wenn dann mal irgendwas normal, also wirklich gut verläuft, fühlt sich das merkwürdig an.
Manchmal bereitet es mir sogar Unbehagen. Es erinnert mich daran, dass Freude und Unbekümmertheit selten Einzug halten. Verbitterung kommt auf.
Ich könnte die guten Momente ja eigentlich genießen und mich darüber freuen.
Aber es ist merkwürdig, zu wissen, dass sie normal sind. Das Menschen, die funktionieren können, sowas jeden Tag erleben, tut einfach weh.
Es kratzt unheimlich am Selbstwertgefühl, dass ich so klein und unbedeutend bin, ja manchmal beinahe erbärmlich, weil der Eindruck entsteht, ich sei so kindlich und unselbstständig.
Ich habe das in Vergangenheit so oft zu hören und zu spüren bekommen, dass ich meine Beeinträchtigungen verdränge und mich nicht „gut genug“ fühle. Wäre ich nicht krank, würde ich so vieles eigenständig in die Hand nehmen und gefühlt Bäume ausreißen. Ideen habe ich genug!
Talente durchaus auch. Es hapert an der Umsetzung und der Schmerz, der mich immer wieder an meine Situation erinnert, lähmt mich. Er hat eine zerstörerische Kraft. Und wenn das Trauma dann wieder Intrusionen verursacht, richtet sich die Wut gegen all die Menschen, die mir das völlig berechnend angetan haben.
Es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie man bei dem Rennen des Lebens stehen bleibt und zuguckt, wie alle dich überholen. Und wenn du dabei warst einer der besten zu sein, viel trainiert hattest und sich das rentierte, schmerzt es um so mehr, wie sie sich über deine Disqualifizierung freuen.
Wie kann man sich über das Leid eines Menschen freuen?
Da muss man doch selbst ziemlich weit zurückliegen und nicht einmal was zu seinem Sieg beigetragen haben…
Menschen die das Leid anderer missbrauchen, um gut dazustehen, sind für mich an Erbärmlichkeit nicht mehr zu überbieten! Das ist einfach widerwärtig.
Die Schwester meines Expartners hatte nicht einmal Respekt vor einem Krankenhausaufenthalt meinerseits und nutzte die Situation, um mir mittels Prahlererien weh zu tun. Mein Ohnmachtsgefühl, mein Schmerz, war ihr Sieg!





Hinterlasse einen Kommentar