Bei einem Trauma, denken die meisten an eine Reaktion, die unmittelbar mit dem schlimmen Erlebnis einhergeht.
Das es sich um eine Folgereaktion handelt, die einen nicht in Frieden leben lässt, verstehen die wenigsten.
Mich suchte das Trauma heim, als ich die Türschwelle des Hauses betrat, welches ich bis heute bewohne. Ich fühlte mich dort sicher, war mit meinem Expartner hier eingezogen und musste seine Familie nicht mehr ertragen. Ich fand zur Ruhe, ich war endlich in Sicherheit und es war ein Glück, dass mir einfach keiner nehmen konnte. Das erste Mal, seit ungefähr zwölf Jahren, hatte ich Glück. Davon wurde ich mindestens fünf Jahre verdeckt narzisstisch tyrannisiert und manipuliert.
Mit der Ruhe, begann ein innerlicher Sturm, weil mich Flashbacks und Intrusionen quälten. Das bedeutet, ich fand keine Ruhe, konnte mich auf das Hier und Jetzt nicht konzentrieren, weil mich Ohnmachtsgefühle übermannten und ich immer wieder überlegte, wie ich mich besser hätte schützen können. Ich grübelte in einer Tour und ging innerlich vor Wut beinahe kaputt. Mein Ex und ich hatten versucht, den Vater und seine Schwester zu einem klärenden Gespräch zu bewegen, aber die narzisstische Schwester wusste, wie sie sich mittels einer Ausrede, der Verantwortung für ihr Handeln, entziehen konnte. Sie erschien einfach nicht. Ich weiß noch, wie der Vater mich fragte, ob ich nicht zu sensibel sei, es wäre besser, ich würde mir mal ein dickeres Fell anlegen. Es ist ein typischer Schachzug toxischer Menschen, ihr Opfer für verrückt und schwach zu deklarieren.
Ein jedes Lebewesen hat evolutionär drei Möglichkeiten mitbekommen, sich vor Gefahren zu schützen. Diese sind Flucht, Angriff oder das Erstarren. Bei den ersten beiden Schutzmechanismen können die inneren Anspannungszustände, beeinflusst durch den Sympathikus, aufgelöst werden, weil sich die ganze Energie durch das Weglaufen oder den Kampf, entladen kann. Sprich der Parasympathikus kann als Gegenspieler des Sympathikus, die Entspannung einleiten.
War man der Gefahr hilflos ausgeliefert und nicht in der Lage, seine Bedürfnisse durchzusetzen, oder gar den Überlebenskampf zu gewinnen, erstarrt man und schleppt den inneren Stresszustand mit sich weiter. Auch über den Zeitpunkt der traumatischen Erfahrung hinweg. Das Gehirn kann das Erlebte nicht richtig abspeichern und verarbeiten. Wir werden dem Leben gegenüber insgesamt misstrauischer, ängstlicher und der Körper schüttet weiterhin Unmengen vom Stresshormon Cortisol aus, was körperlich sehr krank machen kann. In meinem Falle war die Wut so stark, dass ich mich immer wieder mit meinem Expartner stritt. Er hatte zu lange von mir verlangt, die Ungerechtigkeiten hinzunehmen, damit die Harmonie zu seinem Vater gesichert war. Es war nicht fair, da ich all die Jahre zuvor, unsere Beziehung finanziell gesichert hatte, damit mein Ex sein Studium in aller Ruhe abschließen konnte. Ich hatte mich immer wieder in den Hintergrund gestellt, mich angepasst, um es anderen Recht zu machen und wurde auf emotionaler Ebene übelst missbraucht. Irgendwann konnte ich nicht mehr und mein innerer Anspannungszustand endlud sich regelmäßig, wenn man von mir verlangte, mein Leid nicht zu fühlen. Ein Ding der Unmöglichkeit! Erst in der Traumatologie Krefeld, erfuhr ich dann in einem Vorstellungsgespräch, dass ich akut traumatisiert war und bekam die Möglichkeit mein Horrorerlebnis dort aufzuarbeiten. Leider musste ich erst einige Monate auf einen Therapieplatz warten… Bis dahin sollte ich mich so viel wie möglich ablenken. In dieser Zeit des geduldigen Wartens, zerfraß mich das Ungerechtigkeitsgefühl innerlich. Ich konnte es einfach nicht fassen, was dieses narzisstische (psychopathische) Biest mir alles angetan hatte.





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