Gesunde Skepsis

Anlehnend an meinem letzten Storytelling post gestern, kann ich nur jedem dazu raten, gut bürgerliches Denken, zum Eigenschutz, abzulegen.

Es gibt das Böse! In uns allen! Nachdem ich die ersten Therapieerfahrungen hinter mich gebracht, die emotionale Gewalt in der Schule weitestgehend überwunden hatte (Es bleiben ein Leben lang Spuren zurück, da man Grenzerfahrungen nicht einfach so wegradieren kann)!

Entwickelte ich viel Empathie für toxische Menschen, sprich Personengruppen, die bewusst oder unbewusst, Gewalt als Lösungsansatz für sich wählten. Ich begriff, welches Leid sie mit sich herumschleppten, welch schwere Kindheit sie durchmachen mussten und wie viel Unrecht ihnen widerfahren war. Da war dieses Mitgefühl für Menschen mit fragwürdigen Verhaltensweisen. Ich hatte im Leben selbst so wenig Verständnis erfahren, dass ich nun genau das für Menschen aufbrachte, die niemals bereit waren, über den Tellerrand zu schauen und Verantwortung für ihre Heilung zu tragen, geschweige denn, Recht von Unrecht zu unterscheiden. Ich erkannte nicht, dass uns einiges unterschied.

Wir fühlten identisch, aber gingen eben anders mit seelischem Kummer um. Sie nahmen, ich gab! Mein Muster war das, was einst der Schauspieler Robin Williams in einem Zitat zum Ausdruck brachte. „Ich denke, die traurigsten Menschen geben sich immer die größte Mühe, Menschen glücklich zu machen, weil sie wissen, wie es ist, sich absolut wertlos zu fühlen und sie nicht möchten, dass sich irgendjemand genauso fühlt.“ Ich glaubte, es gäbe das Böse nicht und war der festen Überzeugung, dass Mitgefühl Menschen heilen würde. Dem war nicht so. Meine Gutherzigkeit wurde immer wieder missbraucht. Jetzt ist mir bewusst, dass eine gesunde Skepsis notwendig ist, in einer Welt, wo Menschen einander bekriegen und ihre Ellenbogen einsetzen. Wer gegen mich tritt, wird sich zukünftig den Fuß brechen!

Ich bin wie ein Stein und es werden nur noch die Richtigen mein Vertrauen gewinnen.
Gutgläubigkeit war gestern!

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